Betroffene zu Beteiligten machen.
Schon vor mehreren Jahrzehnten, als Werkstudent bei Hewlett Packard (HP), hörte ich diesen Leitsatz immer wieder. Darüber hinaus war er auf Plakaten zu lesen, die an verschiedenen Stellen im Unternehmen aufgehängt waren.
„Betroffene zu Beteiligten machen“
Das bedeutet: Wer möchte, dass jemand etwas akzeptiert oder sogar gut findet, sollte ihn so früh wie möglich einbinden. Denn wer an der Problemdiskussion und Lösungssuche beteiligt war, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hinter dem gefundenen Ergebnis stehen.
Obwohl diese Erkenntnis eigentlich trivial ist, wird sie doch regelmäßig missachtet. Mit den üblichen Konsequenzen: Projekte scheitern oder verzögern sich erheblich. Maßnahmen, die ohne Einbeziehung der Betroffenen entschieden wurden, erzeugen wenig Begeisterung und nur geringe Wirkung.
Eine auf diese Weise, also ohne die Betroffenen, zustande gekommene Unternehmensstrategie wird voraussichtlich nur zur Kenntnis genommen statt hochmotiviert umgesetzt. Einen digitalen Wandel ohne die betroffenen Mitarbeiter zu versuchen, kann ich beim besten Willen nicht empfehlen.
„Betroffene zu Beteiligten machen“ zielt unmittelbar auf die bekannte Formel:
ERFOLG = (Güte der Entscheidung) x (Motivation der Mitarbeiter)
Ist die Motivation der Mitarbeiter gering oder fast null, kann die Entscheidung noch so gut sein; wenn man beide miteinander multipliziert, wird das Produkt sehr klein sein, d.h.: ein Misserfolg ist vorprogrammiert!
Die Herausforderung besteht darin, gemeinsam mit den Mitarbeitern eine gute Entscheidung für das Unternehmen zu erarbeiten oder sie zumindest zum frühest möglichen Zeitpunkt in eine geplante Entscheidung einzubinden und mitzunehmen.
Ludger Grevenkamp
26. Februar 2018
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